"Man sollte ein kreatives Köpfchen sein."
Es wird weihnachtlich in den fünf Rückgrat-Centern und zwei VERSO Premium-Resorts: Nachdem zunächst der Herbst Einzug gehalten hat, verbreitet sich nach und nach Weihnachts- und Winterstimmung in unseren Fitnessstudios.
Wir haben Gwen Degen getroffen, die seit August Teil des dreiköpfigen Teams für Gestaltung für visuelles Marketing bei der Rückgrat-Gruppe ist. Mit ihr haben wir uns im Interview unter anderem über ihren Arbeits-Alltag unterhalten, was ihr bei ihrer Arbeit am meisten Spaß macht, welchen Herausforderungen sie gegenübersteht und welche Fähigkeiten es ihrer Meinung nach braucht, um eine gute Gestalterin für visuelles Marketing zu sein.
Hallo Gwen, woher kommst Du und wie bist Du zu diesem Beruf und insbesondere zur Rückgrat-Gruppe gekommen?
Ich komme aus Freiburg und will auch nie wieder von hier wegziehen, weil ich in diese Stadt so verliebt bin. Eine ganze Weile wusste ich nicht, was ich beruflich machen will, nur die Richtung kannte ich: Dekoration, Mode, kreativ sein. Im Bereich Visual Merchandising habe ich dann 2016 eine Ausbildung im Einzelhandel gemacht. Schließlich bin ich durch meine Oma, die hier Mitglied ist, zur Rückgrat-Gruppe gekommen, weil sie die Stellenausschreibung im Rückgrat Woman gesehen hat. Außerdem habe ich bei mir und Andrea, die schon über 14 Jahre im Unternehmen tätig ist, schnell gespürt, dass das gut harmoniert. Seit August bin ich nun fester Teil des Teams.
Was sind Deine Aufgaben in der Rückgrat-Gruppe?
Meine derzeitige Hauptaufgabe ist das Ausbessern von kleineren Wänden im Rückgrat, die ich nach und nach streiche. Mein erstes Projekt war im Rückgrat Alter Zollhof, dort habe ich die Wand hinter der Rezeption gestrichen. Falls Andrea Unterstützung im Deko-Bereich braucht, bin ich natürlich an ihrer Seite, vor allem aktuell, wo es Richtung Weihnachtszeit geht. Wir sammeln Ideen für künftige Dekorationen, besorgen entsprechende Materialien, stellen dann die einzelnen Elemente im Atelier zusammen und bringen die fertige Deko schließlich in die Studios.
Wie läuft ein Arbeitstag ab?
Das finde ich das Schöne an meiner Arbeit, denn ich würde behaupten, dass bei uns kein Tag dem anderen gleicht. Wir schauen jeden Morgen bei unserem Briefing in der Werkstatt, was ansteht und wie wir uns am besten organisieren. Dann bereiten wir alles vor und fahren zum Beispiel die Dekoration in die Studios aus. Insgesamt sind es viele Kleinigkeiten, um die wir uns kümmern.
Wo findest Du Inspiration für neue Designs und Konzepte?
Ich lasse mich gern inspirieren und schaue mich dafür auf Pinterest und Instagram um. Auch in Zeitschriften schaue ich nach oder gehe einfach mal durchs Möbelhaus. Ich selbst bin total der Online-Mensch, aber durch Andrea habe ich gelernt, auch mal in Möbelhäusern, Deko-Geschäften und bei Floristen und Gärtnereien Inspiration einzuholen.
Gwen bei der Umgestaltung des Loungebereichs im Rückgrat ZO
Welche Aspekte Deiner Arbeit als visuelle Gestalterin machen Dir am meisten Spaß?
Ich glaube es ist diese Vielseitigkeit und Abwechslung, die für mich diese Arbeit so besonders machen. Mal gehen wir ins Bauhaus, am nächsten Tag werkel ich an etwas, dann geht es an die Dekoration und am nächsten Tag muss ich etwas mit Farbe umsprühen. Ich würde mich niemals in einem Büro vor einem PC sehen. Ich kann inzwischen wirklich behaupten, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Ich gehe nicht zur Arbeit und denke “Boah, jetzt muss ich heute einen Tisch lackieren”, sondern ich denke “Woah, heute mal wieder lackieren!” Und ich finde es oft auch schön, dass man etwas macht und man direkt sieht, dass man etwas verändert hat, auch noch Wochen danach.
Kannst Du über ein paar Herausforderungen sprechen, mit denen Du schon mal konfrontiert wurdest?
Ich selbst bin sehr perfektionistisch. Wenn ich etwas mache, dann will ich, dass das zu 100 Prozent passt. Und ich glaube, da stehe ich mir manchmal selbst ein wenig im Weg. Es wird bestimmt Situationen geben, wo ich scheitern werde, aber daran wachse ich. Wenn ich einen Fehler mache, dann versuche ich das Beste daraus zu machen und mache es beim nächsten Mal umso besser. Und ich muss lernen, dass es nicht immer möglich ist, es allen recht zu machen. Nicht jedem gefällt immer die Deko, und das ist auch okay so, denn das ist nun mal Geschmacksache.
Welche Fähigkeiten sind Deiner Meinung nach als Gestalter*in für visuelles Marketing besonders wichtig?
Man sollte auf jeden Fall ein kreatives Köpfchen sein. Flexibilität ist auch wichtig, weil man oft merkt, dass es nicht immer so klappt, wie man sich etwas vorstellt. Du hast eine bestimmte Vorstellung in deinem Kopf und dann gibt es zum Beispiel die Materialien nicht oder die Umstände sind doch anders. Und man muss eine gewisse Ausdauer mitbringen, denn man darf nicht unterschätzen, dass man auch mal die Deko von A nach B transportieren muss.
Hast Du einen Deko-Tipp, den Du persönlich konsequent verfolgst?
Privat würde ich sagen: Sich selbst und seinem eigenen Stil treu bleiben. Ich habe mir früher oft etwas einreden lassen, aber dann festgestellt, dass das gar nicht so meins ist. Bei der Arbeit muss ich natürlich flexibler sein und kann nicht nur meinem eigenen Geschmack treu bleiben. Aber dennoch ist es wichtig, hinter dem zu stehen, was man macht.
Wie viel Wert legst Du bei Dir zu Hause auf eine stimmige Raumgestaltung?
Ich lege unfassbar viel Wert darauf. Meine Wohnung ist eher schlicht, aber dennoch sehr gemütlich. Mein Wohnzimmer ist orientalisch angehaucht mit einer rostroten Wand und sehr viel Holz, weil mein Bruder Schreiner ist. Mein Schlafzimmer ist voll mit Pflanzen. Es kam schon vor, dass Personen zu mir nach Hause gekommen sind und gefragt haben, ob ich hier überhaupt wohne, weil es so einen Möbelhauscharakter hat (lacht). Ich fühle mich so aber sehr wohl und alles andere ist mir egal.
Kannst Du uns einen Ausblick auf zukünftige Projekte geben, an denen Du bereits arbeitest oder arbeiten wirst?
Unser Fokus liegt derzeit auf den Premium Studios und dem Thema Weihnachten. Wenn das erledigt ist, habe ich eine lange To-do-Liste wie Wände streichen oder ausbessern, die ich Schritt für Schritt abarbeiten möchte.
Vielen Dank Dir für das ausführliche Interview und Deine Einblicke in Deine Arbeit als Gestalterin für visuelles Marketing bei der Rückgrat-Gruppe!