Skip to main content

Die Frau hinter den VERSO-Kunstwerken: Sabine Colella im Interview

Sabine Colella

Sabine Colella im Interview

Sabine Colella ist die Frau hinter den Kunstwerken, die im VERSO Denzlingen und Lörrach hängen. Für die Neueröffnung des VERSO Lörrach hat sie wie bereits für das VERSO Denzlingen erneut den Pinsel geschwungen. Herausgekommen sind 15 exklusive und einmalige Bilder. Was Sabine Colella sonst macht, wenn Sie nicht gerade vor Ihrer Staffelei in Freiburg Kappel steht, wie die Gemälde entstehen und auf was sie in Ihrem Leben nicht verzichten könnte, verrät sie uns unter anderem im Interview.

Hallo Frau Colella. Woher kommen Sie?

Ich komme aus Breitnau aus dem schönen Hochschwarzwald.

Sie machen Corporate Ambientdesign: Was kann man sich darunter vorstellen?

Das Corporate Ambiente definiert eine zum Unternehmen passende Gestaltung. Ich berate zu allem, was visuelle Themen und Fragen anbelangt, also zu allem, was man mit dem Auge sieht. Das Ergebnis ist ein visuell schlüssiges Gesamtkonzept.

Und wie kamen Sie zu diesem Beruf?

Seit 1989 arbeite ich als freiberufliche Designerin für visuelle Kommunikation. Nach meinem Studium zur Grafikdesignerin habe ich in zehn Jahre in Frankfurt gewohnt. 1999 bin ich wieder zurück nach Freiburg gezogen. Irgendwann habe ich dann meine Freunde aus Frankfurt und der ganzen Welt zu mir einladen. Bei der Suche nach einem passenden Hotel habe ich nur wenig Schönes und dem Zeitgeist Entsprechendes gefunden.

Und dann?

Das hat mich angespornt. Seitdem begleite ich Gastgeber dabei, aus dem Bestehenden das Beste herauszuholen und ihr Ambiente ins Heute zu bringen. Seit 2006 liegt mein Fokus auf der Gestaltung von unternehmerischem Ambiente. Nach meiner 360°-Ausbildung zum Business Master 2018 in Köln sind die Ausbildungsinhalte in Kombination mit meiner Erfahrung und Kompetenz als Designerin die Basis meiner Leistung.

Sehen Sie sich selbst als Künstlerin?

Nein, ich sehe mich vielmehr als Designerin. Denn Kunst unterscheidet sich von Design in der Hinsicht, dass Kunst keine Funktion haben muss. Und bei Design ist Funktion unabdingbar. Deshalb bezeichne ich meine Arbeit und Bilder für’s VERSO als Konzeptkunst.

Wie kam die Zusammenarbeit mit VERSO zustande?

Andrea, die Dekorateurin der Unternehmensgruppe von Rückgrat, Fitness-Loft und VERSO, kannte meine „künstlerische“ Arbeit und hatte schließlich eine Zusammenarbeit vorgeschlagen.

Wie viele Bilder hängen von Ihnen im neuen VERSO Lörrach?

Aktuell sind es 15 Bilder. Es werden aber voraussichtlich noch mehr werden.

Haben Sie eine bestimmte Technik, die Sie beim Malen Ihrer Bilder anwenden?

Meine Bilder entstehen mit einer speziellen Wassertechnik und mit Acrylfarben. Die Farbe trage ich dabei schichtweise auf. Im weiteren Verlauf löse ich diese partiell wieder ab oder übertünche sie. Dabei kommen Farben aus dem vorletzten Arbeitsvorgang mehr oder weniger wieder zum Vorschein. Je nachdem, wie weit ich die Farbe erneut ablöse oder schütze, bleibt manches in intensiver Farbigkeit oder nur noch leicht sichtbar.

Wie lange brauchen Sie, um eines der größeren Bilder fertig zu malen?

Die Zwischenergebnisse kann ich nicht 100-prozentig beeinflussen. Mal sind mehr, mal sind weniger Durchgänge notwendig. Ich würde mich da gar nicht festlegen wollen.

Woher nehmen Sie Ihre Inspiration?

Es ist eine Mischung aus Gefühl und Wissen. Ich habe mich ziemlich viel mit Farben und mit der Formästhetik beschäftigt und kann ihre Wirkung bewusst einsetzen. Ich achte zum Beispiel bei meiner Arbeit für’s VERSO darauf, dass es eine gewisse Disharmonie in den Bildern gibt. Ich möchte dadurch die Betrachter aktivieren.

Was möchten Sie mit den Bildern ausdrücken oder bewirken?

Die Bilder sollen zur modernen Architektur und zum Corporate Ambiente des VERSO passen. Daher wähle ich moderne, optisch diskret bunte Motive. Dennoch will ich, dass die Bilder eine gewisse Lebhaftigkeit ausstrahlen, dass sie verspielt und fröhlich wirken. Die konkreten Formen haben für mich etwas mit Fitnessgeräten zu tun, der „weichere“ Teil steht für das Menschliche.

Haben Sie einen Lieblingskünstler oder -künstlerin?

Frida Kahlo mag ich besonders, aber eher deshalb, weil sie ist, wie sie ist und nicht unbedingt wegen ihrer Kunst (lacht). Ich finde, dass Menschen wie Frida Kahlo natürlich große Künstler sind, aber auch kleine, unbekannte Künstler können große Kunst machen.

Auf was könnten Sie in Ihrem Leben nicht verzichten?

Tatsächlich auf’s Gestalten im Allgemeinen. Wenn ich neue Räume betrete, dann denke ich zum Beispiel oft: Die Wand würde so vielleicht besser wirken. Farbe spielt da eine besondere Rolle, sie hat für mich eine Funktion. Wenn ich einen Raum farbig anstreiche, dann nicht, weil ich die Farbe toll finde, sondern weil ich weiß: Wenn ich diese Wand mit dieser Farbe anstreiche, dann entsteht zum Beispiel ein Wohlfühlambiente.

Vielen Dank, Frau Colella, für dieses spannende Interview und einen Einblick in Ihren Schaffensprozess!